News Evangelische Kirche Österreich

Subscribe to News Evangelische Kirche Österreich Feed News Evangelische Kirche Österreich
Aktualisiert: vor 23 Stunden 31 Minuten

Menschenschutz

Sa, 05/10/2024 - 07:00
Michael Chalupka über die notwendige Konsequenz der Klimakatastrophe

Man lernt nie aus. Was für die einen eine Katastrophe ist, kann für die anderen eine Chance sein. So geschehen vor 66 Millionen Jahren, berichtet science.orf.at. Ein Asteroideneinschlag beendete die Herrschaft der Dinosaurier und bot einer anderen Spezies die Gelegenheit, die Welt zu erobern. Und damit ist nicht der Mensch gemeint, sondern die Ameisen. „Laut ökologischen Bilanzrechnungen leben heute auf der Erde 20 Billiarden Ameisen, das sind zwei Millionen Mal mehr, als es Menschen gibt, oder mehr als alle wildlebenden Vögel und Säugetiere gemeinsam auf die Waage bringen.“ Das schaffen die Ameisen durch ein Leben in Symbiose mit Pilzen.

Daraus können wir zweierlei lernen. Zum einen, dass die Erde weiter bestehen wird, auch nach der nächsten Katastrophe. Zum anderen aber, dass es Opfer der Katastrophe gibt und Profiteure. Menschen hierzulande oder in den USA, wie wir es gerade beim Hurrikan Helene sehen, werden jetzt schon Opfer der Klimakatastrophe. Das Klima wandelt sich, Naturkatastrophen werden häufiger.

Wir sprechen vom Klimaschutz. Das ist falsch. Das Klima braucht keinen Schutz. Schutz braucht der Mensch. Wir sollten mehr vom Menschenschutz sprechen. Dass es den braucht, kann niemand leugnen. Denn auch wenn die Ameisen ökologisch dominieren, kann es nicht das Ziel der Menschheit sein, ihnen einen nur mehr für sie und ihre Pilze bewohnbaren Planeten zu hinterlassen.

Diakonie feierte 150-jähriges Bestehen mit Festsymposium

Fr, 04/10/2024 - 13:20
Schmidauer: „Unverzichtbarer Beitrag für Zusammenhalt“ – Hacker: Niemanden zurücklassen – Buyx: Für einander da sein

Wien (epdÖ) Mit einem Festsymposium feierte die Diakonie ihr 150-jähriges Jubiläum. „Aufeinander zugehen“ – das Motto des Jubiläumsjahres – sei „wichtiger denn je“, betonte Diakoniedirektorin Maria Katharina Moser bei der Symposium am Donnerstag, 3. Oktober, im Wiener Rathaus. Gekommen waren rund 300 Personen, darunter Vertreter:innen der Politik, des öffentlichen Lebens und der Kirchen ebenso wie Mitarbeiter:innen und Klient:innen der Diakonie. „Wir wollen dieses Jubiläum inklusiv feiern“, sagte Moser, daher „sind auch unsere Klient:innen heute die Hauptpersonen“.

„Die Diakonie zeigt, wie Inklusion geht und dass Inklusion eine Bereicherung für uns alle ist“, konstatierte First Lady Doris Schmidauer. Die Diakonie sorge dafür, dass „Notlagen nicht übersehen und konkrete Hilfe angeboten wird“. Hoffnung und Zuversicht stehe nicht nur auf den Plakaten der Diakonie, „sondern die spüre ich auch in den Begegnungen mit Menschen, die in der Diakonie arbeiten, oder bei jenen Menschen, für die die Diakonie da ist“, sagte die Ehefrau des Bundespräsidenten, dessen dichte innenpolitische Agenda nach den Wahlen die vorgesehene Rede beim Festsymposium verhindert hatte. Weil es auch entsprechende Rahmenbedingungen brauche, erhebe die Diakonie ihre Stimme in sozialpolitischen Fragen. „In der Präsidentschaftskanzlei stehen wir in regelmäßigem Austausch mit der Diakonie und schätzen die sozialpolitische Experte ebenso wie konkrete Lösungsvorschläge“, sagte Schmidauer. Die Diakonie leiste einen „unverzichtbaren Beitrag für den Zusammenhalt in unserer Gesellschaft, dafür danke ich auch im Namen meines Mannes“.

„In Wien wollen wir niemanden zurücklassen“, betonte der Wiener Gesundheitsstadtrat Peter Hacker. Dieser Grundsatz sei „kein parteipolitisches Lippenbekenntnis sondern Konzept für das Zusammenleben von zwei Millionen Menschen“. Der Diakonie dankte Hacker, dass sie an dieser Idee seit vielen Jahrzehnten mitarbeite. Um lebenswerteste Stadt der Welt zu sein, brauche es genau diese Kategorien des sozialen Zusammenlebens. Die Diakonie sei in ihrer Geschichte stark gewachsen und habe in ganz Österreich zunehmende Bedeutung gewonnen, sie sei ein „wichtiger, wesentlicher und nicht mehr wegzudenkender Baustein“ in der Gestaltung des Zusammenlebens, unterstrich der Stadtrat.

Klient:innen über ihre Erfahrungen

An 37 Tischen erzählten beim Symposium Klient:innen und Mitarbeiter:innen der Diakonie von ihren Erfahrungen. Sandra (27) etwa arbeitet seit neun Jahren beim Kulinarium in Kitzbühel. Diese Einrichtung des Diakoniewerks beliefert z.B. Firmen und Schulen mit Mittagstischen und bietet auch Caterings für Veranstaltungen. Menschen mit Behinderung erhalten hier die Möglichkeit mitzuarbeiten und ihre Fähigkeiten einzubringen. Mariella wiederum kam 1990 als Migrantin aus Bulgarien nach Österreich. Nach Stationen in der Privatwirtschaft lernte sie AmberMed kennen, arbeitete zuerst ehrenamtlich mit und leitet seit 2019 die Einrichtung. In diesem Gesundheitszentrum, das kürzlich sein 20-Jahr-Jubiläum feierte, erhalten Menschen ohne Versicherung medizinische Hilfe. 62 Ärzt:innen bringen sich dort ehrenamtlich ein und betreuen 40 bis 60 Patient:innen pro Tag, ein nachhaltiges Engagement, von dem sich auch Mariella stark beeindruckt zeigt.

Medizinethikerin: Zugehörigkeit gegen Ausgrenzung

Als Festrednerin war Alena Buyx geladen, konnte krankheitsbedingt jedoch noch per Videoschaltung am Diakonie-Symposium teilnehmen. Die Medizinethikerin, die bis April dieses Jahres Vorsitzende des Deutschen Ethikrats war, kam auf gesellschaftliche Herausforderungen zu sprechen, die meist „unter dem Radar“ liegen und nicht die nötige Aufmerksamkeit „wie Krieg oder Klimakrise“ erhalten. Die psychische Gesundheit der jungen Generation leide weit über Europa hinaus „in einem Ausmaß, das wir so noch nicht kennen“, sagte die Wissenschaftlerin. Dieser Befund treffe auf eine massive Unterversorgung, die junge Generation wachse hinein „in eine Zeit der großen Unsicherheit, der Blick in die Zukunft ist für viele nicht von Hoffnung sondern von Angst und Sorge geprägt“. Als zweite große Herausforderung sieht Buyx die zunehmende Polarisierung in öffentlichen Debatten, obwohl „grundsätzliche Wertvorstellungen der Menschen oft gar nicht so weit voneinander entfernt sind“. Zudem schlage der Wissenschaft Skepsis entgegen. „Eine gefährliche, fatale Situation“, befand die Medizinethikerin, denn Wissenschaft sei „wesentliches Fundament unseres Gemeinwesens und Fortschritts“. Die zunehmende Vereinzelung und Einsamkeit sei mittlerweile einer der stark unterschätzten Krankheitsfaktoren, „Menschen verlernen die Praxis des täglichen Miteinanders“, führte Buyx weiter aus. Deutlich kritisierte die Wissenschaftlerin die schleichende Abwertung von schwachen Gruppen und Angriffe auf die Menschenwürde. Ausgrenzungen, Schuldzuweisungen und Sündenbockphänomene machten es Populisten leicht. Gesamtgesellschaftlich ortet Buyx eine „Krise der Zugehörigkeit“, wenn das Miteinander verloren gehe. Dagegen helfe, zeigte sich Buyx überzeugt, „für einander da sein“, das im Alltag gelebt werde, und das „auch uns selber gut tut“. „Wir brauchen das lebendige Ehrenamt, den lebendigen sozialen Sektor“, sagte die Wissenschaftlerin.

Bischof Chalupka: Alle mit gleicher Würde geboren

Mit „Hoffnungsträger:innen“ kam abschließend der evangelisch-lutherische Bischof und frühere langjährige Diakoniedirektor Michael Chalupka ins Gespräch. „Was mir Hoffnung macht, ist, dass wir alle mit gleicher Würde geboren sind und dass mit jedem von uns ein Neuanfang möglich ist“, erklärte der Bischof. Startup-Unternehmerin Helene Fritsch, die 15 Jahre lang von einer Schulassistenz im Diakoniezentrum Spattstraße begleitet wurde, berichtete von ihren Erfahrungen, „wenn jeder einen Beitrag zur inklusiven Welt leistet, sind wir dieser bald einen Schritt näher“, so die junge Unternehmerin. „Ich hoffe auf eine Welt, in der jeder Mensch er selbst sein kann“, sagte Mika Moser, Schulsprecherin des Evangelischen Realgymnasiums Donaustadt. Dort wird ebenso wie in Grödig bei Salzburg eine inklusive Oberstufe angeboten, diese brauche es österreichweit, bekräftigte der Bischof, „eine Forderung, die seit Jahren erhoben wird“. „Hoffnung ist für mich wie ein Lächeln“, sagte Majed Kabbani. Er kam als Flüchtling 2015 nach Österreich, heute arbeitet er als Pfleger in einer Einrichtung der Diakonie in Oberwart.

Moderiert wurde das Festsymposium von Omar Khir Alanam. Der nunmehrige Autor, Kabarettist und Dancing Star war ebenfalls vom Krieg in Syrien nach Österreich geflohen. Er betonte die Wichtigkeit der Sprache, „die verbindet oder trennt“. Interventionen kamen beim Symposium unter anderem von der Theatergruppe „Malaria“ des Diakoniewerks, die seit 30 Jahren auf Inklusion setzt. Zu hören war auch die „Menschenrechte-Band“ der POP Akademie der Johann Sebastian Bach Musikschule sowie ein Bläserensemble.

 

 

 

NÖ: Evangelische Pfarrer im Hochwassereinsatz

Mi, 02/10/2024 - 13:30
Feuerwehrkuraten und ökumenische Notfallseelsorge unterstützen Betroffene und Einsatzkräfte

Wien/St. Pölten (epdÖ) – In den Hochwassergebieten in Niederösterreich waren beim verheerenden Hochwasser der letzten Tage auch evangelische Pfarrer im Einsatz: die beiden Feuerwehrkurate Hans-Jörg Kreil in Krems und Markus Lintner in Mödling sowie Andreas Lisson, Pfarrer i.R. und Notfallseelsorger in Gloggnitz.

Als Feuerwehrkurat der Freiwilligen Feuerwehr Krems ist Pfarrer Hans-Jörg Kreil gleichermaßen Seelsorger wie auch Feuerwehrmann. Während der Einsatzalarme war Kreil zwar nicht direkt in Krems, hat aber danach bei Aufräumarbeiten mitgeholfen. „Angestanden ist die Reinigung einer Tankstelle nahe der Donau, denn die war ordentlich mit Schlamm voll, der sich in den nächsten Tagen wohl erhärtet und für ganz andere Probleme gesorgt hätte“, berichtet Kreil gegenüber dem epdÖ. „Mit einem Wasserschlauch bewaffnet“ wurde der Schlamm weggespritzt.

Bei Einsätzen ist Kreil in erster Linie Feuerwehr-Kamerad. „Sie wissen, dass ich Pfarrer bin und es werden auch gerne Scherze in dieser Richtung gemacht“, erzählt er. So in der Art: „Na jetzt kann ja nichts mehr schief gehen“, wenn die Feuerwehrleute ihn vor dem Einsatz sehen. Bei verschiedenen Veranstaltungen, wo ein geistlicher Impuls gewünscht wird „bin ich dann doch stärker als Geistlicher präsent“. Und es kommt öfters dazu, dass er „über Kirche ausgefragt“ werde. „Nicht immer und nicht mit allen, aber trotzdem immer wieder.“

Als Feuerwehrmann ausklinken, um den Gottesdienst vorzubereiten

Markus Lintner ist Feuerwehrkurat der Freiwilligen Feuerwehr Mödling und Bezirksfeuerwehrkurat für den Bezirk Mödling. Am ersten Tag des Hochwassers war er als Einsatzfahrer und für die Ausrüstung im Fahrzeug verantwortlich. Mit seinen Kameraden von der Feuerwehr wurden umgestürzte Bäume entfernt. Am Nachmittag „musste ich mich ausklinken und den Gottesdienst für Sonntag fertig vorbereiten“, sagt er gegenüber dem epdÖ. Die Kameraden waren bis kurz vor Mitternacht im Einsatz. Auch am Sonntag und Montag rückte Lintner mit der Feuerwehr aus. Sandsäcke wurden in das Zentrum von Mödling gebracht, wo der Mödlingbach über die Ufer zu treten drohte.

Nach den Einsätzen selbst galt es, „die Fahrzeuge wieder einsatzbereit zu machen, Motorsägen zu warten, Tauchpumpen zu säubern, Schläuche zu waschen, Benzinkanister zu füllen und vieles mehr“. Am Montagabend sei er „müde, aber zufrieden ins Bett gefallen“, erzählt Lintner. Insgesamt hatte die Freiwillige Feuerwehr Mödling in diesen drei Tagen 164 Einsätze.

Ökumenische Notfallseelsorge: Hilfe für Betroffene und Einsatzkräfte

Andreas Lisson, pensionierter Pfarrer und aktiver Notfallseelsorger, ist Feuerwehrmitglied in Gloggnitz. Gegenüber dem epdÖ schilderte er die dramatische Lage in den Hochwassergebieten. Die kirchlich-ökumenische Freiwilligenorganisation sei permanent mit allen verfügbaren Kräften in den Katastrophengebieten im Einsatz. „Menschen, die gerade evakuiert wurden und teilweise all ihr Hab und Gut verloren haben, oft schwer traumatisiert sind, sind unglaublich dankbar, dass jemand für sie da ist, der ihnen zuhört, dem sie erzählen und ihr Leid klagen dürfen“, berichtet Lisson. Aber nicht nur Betroffene hätten Hilfe nötig. Lisson hat auch Feuerwehrkameraden betreut, „denen es gut getan hat, ihre Erlebnisse zu schildern“.

Bodensee-Konferenz unter dem Titel „Demokratie braucht Courage“

Mi, 02/10/2024 - 13:25
Rund 60 Teilnehmer:innen nahmen an Internationaler Theologischer Bodensee-Konferenz teil

Bregenz (epdÖ) – Rund 60 theologisch interessierte Gemeindeglieder und Pfarrpersonen aus Österreich, Deutschland, Schweiz und Liechtenstein nahmen an der 72. Internationalen Theologischen Bodensee-Konferenz (IThBK) am 21. September in Bregenz teil. Das Thema „Demokratie braucht Courage“ stand in diesem Jahr im Mittelpunkt.

Den historischen Hintergrund für das Thema bildeten die Aufstände der Bauern vor 500 Jahren, die durch reformatorisches Gedankengut bestärkt und ermutigt wurden, ihre erkannten Rechte durchzusetzen. Um den Bodensee hatten sich im 16. Jahrhundert die Aufstände – geprägt durch Landschaft und politische Gegebenheiten – ganz unterschiedlich entwickelt.

In seinem Referat betonte der Journalist Heribert Prantl (Süddeutsche Zeitung), dass das „couragierte Auftreten des frommen und bibeltreuen Thomas Müntzer“ eine Rolle für die Entwicklung von Demokratie spielte. „1524 wurde Müntzer zum Urheber der später entstandenen Formulierung ‚Wir sind das Volk‘“, so Prantl. Dabei benannte er für ihn wichtige Aspekte, die Folgen des couragierten Eintretens für Demokratie seien. Seiner Ansicht nach könne der Sozialstaat helfen, das „oftmals unfaire Schicksal von Menschen“ zu korrigieren.

Ralf Stoffers für Vorarlberg, Matthias Stahlmann für den Süddeutschen Raum, Thomas Bachofner für die Landgrafschaft Thurgau sowie Daniel Schmid Holz für das St. Galler Kloster erklärten die Hintergründe und Entwicklungen des Auf- und Widerstands gegen die Obrigkeit bzw. Leibeigenschaft.

Die IThBK wurde 1949 in Friedrichshafen ins Leben gerufen. Sowohl evangelische Pfarrer:innen und Theolog:innen, die um den Bodensee herum wirken, sowie seit der Corona-Krise auch digital zugeschaltete Gäste sind eingeladen, jeweils ein Referat über ein aktuelles Thema aus Theologie und Gesellschaft anzuhören und miteinander zu diskutieren. Zweck und Ziel dieses Austausches ist das bessere Kennenlernen und protestantisch-theologisches Arbeiten über Landesgrenzen hinweg.

Die Internationale Theologische Bodensee-Konferenz versteht sich als eine Plattform der Begegnung und Fortbildung für Pfarrer:innen, Religionspädagog:innen, haupt-, neben- und ehrenamtliche Mitarbeiter:innen in Kirche und Gemeinde sowie weitere Interessierte. Vorbereitet hatte die Tagung u.a. der Bregenzer Pfarrer Ralf Stoffers.

Bodenversiegelung: Kirchen mahnen Umkehr ein

Mi, 02/10/2024 - 13:10
Hennefeld bei ÖRKÖ-Gottesdienst zur Schöpfungszeit: „Erleben Wetterextreme und auch viel Ignoranz“

Wien (epdÖ) – Ganz im Zeichen des konkreten Einsatzes gegen die Bodenversiegelung stand am Donnerstagabend, 19. September, der diesjährige Gottesdienst zur Schöpfungszeit des Ökumenischen Rates der Kirchen in Österreich (ÖRKÖ). Im Rahmen des Gottesdienstes in der Christkönigskirche in Wien-Pötzleinsdorf wurden Initiativen vorgestellt, die gegen Bodenversiegelung vorgehen. Veranstalter waren neben dem Ökumenischen Rat der Kirchen in Österreich (ÖRKÖ) die Vernetzte Ökumene Wien West und die Pfarre Währing. Der Gottesdienst stand unter dem Motto „Aus Wüsten Gärten machen“.

Die Predigt hielt der reformierte Landessuperintendent Thomas Hennefeld. Er sparte nicht mit harscher Kritik an der gegenwärtigen Zerstörung der Umwelt und den gesellschaftlichen Begleiterscheinungen: „Wir erleben Wetterextreme, und wir erleben auch viel Ignoranz, Beschwichtigung oder gar Negierung des Klimawandels.“

Ein Grund für Überflutungen, wie man sie zuletzt im Osten Österreichs erlebte, sei die extreme Bodenversiegelung, so der Landessuperintendent: „Wir setzen alles daran, möglichst viel Ackerfläche, Wiesen, Wald in Wüsten zu verwandeln. Wir nehmen dem Boden den Atem zum Leben und in der Folge auch den Menschen.“

Hennefeld weiter wörtlich: „Wir bringen mit unserem Lebensstil, unserem Wohlstand, auf den wir so stolz sind, diese Erde an den Rand des Abgrunds, wollen das aber nicht wahrhaben.“ Das Verhalten der Menschen erinnere ihn an den Pharao in der Bibel, der die Hebräer nicht ziehen lassen wollte: „Gott lässt eine Menge Plagen über das Land Ägypten und die Menschen kommen, aber der Pharao zeigt sich lange unbeeindruckt. Benehmen wir uns nicht wie der Pharao, dessen Herz Gott versteinert hat. (…) Wir wollen nicht sehen, nicht erkennen, was wir durch unseren Lebensstil anrichten, wollen weiterleben wie bisher, obwohl die Warnsignale eines drohenden Kollapses unübersehbar sind.“

Opfer-Täter-Umkehr

Politiker würden lieber eine Täter-Opfer-Umkehr betreiben, indem nicht Politik, Wirtschaft und Konsumwahn als Problem gesehen werden, sondern „Klimakleber, die zu Terroristen hochstilisiert werden.“ Man könne über Methoden und Aktionen der Letzten Generation streiten, „aber diese Leute haben gewarnt, dass wir an der eigenen Vernichtung arbeiten, haben moderate Forderungen gestellt wie ein Klimaschutzgesetz und Tempo 100 auf der Autobahn, keine revolutionären Ideen, aber für die Politik schon zu viel. Lieber mit großen Autos auf neuen Autobahnen und Schnellstraßen Gärten in Wüsten verwandeln.“

Hennefeld ortet in Gier und Trägheit die Grundübel für die uneinsichtige weitere Zerstörung der Umwelt. Vieles geschehe, „weil es einfach bequem ist“, und vieles „aus Gier, nicht genug bekommen zu können“. Hennefeld: „Wir können nicht genug Boden versiegeln, Häuser bauen und damit auch spekulieren, und die Folgen werden negiert oder kleingeredet und die Mahner werden kriminalisiert oder verlacht.“

Nur wenn sich der Mensch besinnt und der Natur wieder mehr Raum schenkt, „werden wir auch eine Zukunft haben“, so Hennefeld in seiner Predigt weiter. Im Mahnen zur Umkehr wie auch dazu, selbst ein Beispiel für einen anderen Lebensstil zu geben, dürfe es kein Nachlassen geben, mahnte er schließlich ein: „Gott möge unsere müden Hände stärken und unsere wankenden Knie festmachen und wir mögen den Ruf Gottes hören: Seid unverzagt. Lasst euch nicht abhalten von eurer prophetischen Kritik wie auch von guten Ideen zur Gestaltung einer gedeihlichen Zukunft.“

Den Gottesdienst gestalteten neben Hennefeld die altkatholische Bischöfin Maria Kubin, der syrisch-orthodoxe Chorepiskopos Emanuel Aydin, die lutherische Pfarrerin Barbara Heyse-Schaefer, der serbisch-orthodoxe Priester Jovan Govedarica und der katholische Pfarrer und Dechant Arkadiusz Zakreta.

Konkrete Grün-Projekte

Silvia Nossek, Bezirksvorsteherin von Wien-Währing, berichtete im Rahmen des Gottesdienstes von Bemühungen im Bezirk, die Grünflächen und den Baumbestand deutlich zu erhöhen und gegen die Bodenversiegelung vorzugehen. Sie zitierte in ihren Ausführungen auch aus der jüngsten Erklärung des ÖRKÖ: „Jede Leugnung des Klimawandels, aber auch jeder Fatalismus ist fehl am Platz.“ Nur der Mensch habe es in der Hand, der Klimakatastrophe noch etwas entgegenzusetzen. Die Politik müsse mutiger als bisher Klimaschutzmaßnahmen setzen, es brauche freilich ein gesamtgesellschaftliches Umdenken. Nossek wies auch auf die Bemühungen hin, die neu entstandenen Grünflächen als Orte der Begegnung zu gestalten und zu beleben. Sie sprach von „Gärten des Miteinanders“, es brauche eine neue „Kultur des Teilens“.

Pfarrerin Heyse-Schaefer stellte das Projekt „Gartenpolylog“ vor. Gemeinschaftsgärten werden angelegt und gemeinsam bewirtschaftet. U.a. werden in diesem Rahmen auch Integrationsprojekte durchgeführt. Hinter dem Projekt steht der gleichnamige Verein Gartenpolylog. (Infos: www.gartenpolylog.org)

Kollekte für Projekt in Burkina Faso

Die Kollekte beim Gottesdienst war für das ÖRKÖ-Spendenprojekt 2024 bestimmt: Der Ökumenische Rat unterstützt heuer ein Entwicklungsprogramm der „Geschwisterlichen Vereinigung der Gläubigen von Dori“ („Union Fraternelle Des Croyants“, UFC) in Burkina Faso in Afrika. In der Sahelzone von Burkina Faso sorgen Christen und Muslime gemeinsam für eine gesunde Ernährung. Nachhaltige Landwirtschaft, Aufforstung und verschiedene Techniken der Wassergewinnung gehören zum Entwicklungskonzept.

Dem Ökumenischen Rat der Kirchen in Österreich (ÖRKÖ) gehören 17 Kirchen an: die Altkatholische Kirche, Anglikanische Kirche, Armenisch-apostolische Kirche, Bulgarisch-Orthodoxe Kirche, Evangelische Kirche A.B., Evangelische Kirche H.B., Evangelisch-methodistische Kirche, Griechisch-Orthodoxe Kirche, Koptisch-Orthodoxe Kirche, Römisch-Katholische Kirche, Rumänisch-Orthodoxe Kirche, Russisch-Orthodoxe Kirche, Serbisch-Orthodoxe Kirche und Syrisch-Orthodoxe Kirche. Die Äthiopisch-Orthodoxe Kirche, der Bund der Baptistengemeinden und die Neuapostolische Kirche sind „Mitglieder mit beratender Stimme“. Weitere Institutionen bzw. Organisationen besitzen Beobachterstatus. (Infos: www.oekumene.at)

80 Jahre Siebenbürger Sachsen in Österreich: Gottesdienst in Wels

Mi, 02/10/2024 - 13:00
Chalupka: „Herausforderung verwandelte sich über die Jahre in ein Geschenk“

Wels (epdÖ) – Ein Gedenk- und Dankgottesdienst bildete den Abschluss der dreitägigen Veranstaltung „80 Jahre Siebenbürger Sachsen in Österreich“. Die Predigt in der evangelischen Christuskirche in Wels hielt der evangelisch-lutherische Bischof Michael Chalupka. Geladen zu den Gedenkveranstaltungen von Freitag, 20., bis Sonntag, 22. September, hatten der Verband und der Bund der Siebenbürger Sachsen in Österreich. Nach einem reichhaltigen kulturellen Programm mit Tanz und historischen Informationen in der Landesmusikschule Wels und der Welser Stadthalle versammelten sich am Sonntag zahlreiche Gäste zum Gottesdienst.

„Wir feiern einen Festgottesdienst, der zugleich Gedenkgottesdienst und Dankgottesdienst ist“, betonte Bischof Chalupka in seiner Predigt. „Wir gedenken, weil der Anlass der Erinnerung ein schrecklicher war: der Krieg, die Evakuierung, der Verlust allen Hab und Guts, der Abschied aus der Heimat. Und zugleich danken wir, weil das Ende einen Neuanfang markiert hat. Einen neuen Beginn mit all seinen Schwierigkeiten und Unsicherheiten, der aber schließlich in eine neue Heimat in Österreich und in der Evangelischen Kirche in Österreich geführt hat.“

Für die Evangelische Kirche in Österreich seien die Glaubensgeschwister aus Siebenbürgen zunächst eine Herausforderung gewesen, sagte Chalupka, dann aber ein Geschenk. „Eine Herausforderung war ihre schiere Anzahl, in vielen Gemeinden – gerade hier in Oberösterreich – verdoppelte sich die Anzahl der Gläubigen, aber auch ihre gänzlich anders gelagerte Art, Kirche zu leben. Diese Herausforderung verwandelte sich über die Jahre in ein Geschenk, für das wir noch immer dankbar sein dürfen.“

Anlass der Feierlichkeiten „80 Jahre Siebenbürger Sachsen in Österreich“ war die Flucht tausender Menschen aus Siebenbürgen gegen Ende des Zweiten Weltkrieges: Im Jahr 1944 erklärte Rumänien dem Deutschen Reich den Krieg. Die Einwohner Nordsiebenbürgens flüchteten Richtung Westen, etliche von ihnen fanden in Österreich eine neue Heimat. Weil die Siebenbürger mehrheitlich evangelisch waren, entstanden im Zuge dieser Flucht zahlreiche evangelische Pfarrgemeinden in Österreich.

Als Kurator in Gols und Jugenddelegierter in der Synode aktiv

Mi, 02/10/2024 - 12:50
Im Porträt: Lucas Wendelin

Wien (epdÖ) – Die evangelische Zeitung für Österreich „SAAT“ porträtiert in jedem Heft Menschen, die sich in der und für die Kirche engagieren. In der aktuellen September-Ausgabe ist es Lucas Wendelin, Kurator der evangelischen Pfarrgemeinde Gols und Jugenddelegierter der burgenländischen Superintendentialversammlung in der Synode.

Als „wahrheitsliebend, ungeduldig, unternehmungslustig“ charakterisiert sich Lucas Wendelin selbst. Außerdem als „nicht lockerlassend und kommunikativ“. Geboren am 12. August 1998 in Hainburg (NÖ) lebt Wendelin in Gols (Bgld) und absolviert das Masterstudium des Wirtschaftsrechtes an der WU. Seit 2014 singt und spielt der angehende Jurist im Chor und in der Band der monatlichen Abendgottesdienste „Sternstunde“ in der evangelischen Pfarrgemeinde Gols. „Darüber kam ich 2018 in die Gemeindevertretung und auch gleich ins Presbyterium“, erzählt er der SAAT. Ab dieser Zeit „habe ich immer mehr Aufgaben der Pfarrgemeinde wahrgenommen“. Er war bzw. ist am großen Sanierungsprojekt des Gemeindehauses und des Pfarrhauses aktiv mit dabei, und weil sich „das Presbyterium über einen jungen und engagierten Menschen gefreut hat, wurde ich zum Kurator gewählt“. So ist Wendelin mit seinen 26 Jahren einer der jüngsten weltlichen Leiter einer Pfarrgemeinde. Und als neuer Jugenddelegierter der burgenländischen Superintendentialversammlung bringt er sich seit Juni auch in der Synode österreichweit für die Evangelische Kirche ein.

„Der Austausch über die verschiedenen Erfahrungen und Ansichten und der Diskurs über Meinungen zu unterschiedlichsten Themen zwischen Älteren und Jüngeren spiegelt erst die Diversität der Gesellschaft wider“, ist er überzeugt. Das gelte auch für die Kirche, wo ihm besonders wichtig ist, Altbewährtes zu erhalten, zugleich aber Neuem nicht im Wege zu stehen. „Ich möchte mich bei meinen beiden Pfarrerinnen Ingrid Tschank und Iris Haidvogel bedanken, dass sie mir die Möglichkeit gegeben haben, meine Persönlichkeit mit allen Stärken und Schwächen in die Evangelische Pfarrgemeinde Gols einzubringen“, sagt Wendelin. Danke sage er auch „für alle Unterstützung, Liebe und Zuneigung“, aber auch für ihr Verständnis und ihre Nachsicht, allen anderen in der Pfarrgemeinde sowie „Familie, Freundin und Freunden“.

Neben Studium und kirchlichem Ehrenamt sind Musik („Ich spiele Gitarre und ein bisschen Klavier“) und Reisen große Vorlieben. Im Sommer war er in Kanada, in Hinkunft möchte er „am besten die ganze Welt“ sehen. Bei alldem begleitet ihn sein Konfirmationsspruch aus dem Markus-Evangelium „Alle Dinge sind möglich dem, der da glaubt!“

Die „SAAT“ erscheint monatlich und ist für 37,50 Euro im Jahresabo hier erhältlich.

Hochwasser: Hilfsorganisationen starten Hotline für Betroffene

Mi, 02/10/2024 - 12:40
Kostenlose Hotline unter 0800 664 202 aus ganz Österreich erreichbar

Wien (epdÖ) – Um den Hochwasser-Betroffenen den Zugang zu Hilfsmaßnahmen noch einfacher zu gestalten, hat die ORF-Initiative „Österreich hilft Österreich“ gemeinsam mit den Partnerorganisationen Rotes Kreuz, Caritas, Diakonie, Hilfswerk und Volkshilfe eine Hotline gestartet. Seit Sonntag, 22. September, ist die kostenlose Hotline unter der Nummer 0800 664 202 aus ganz Österreich von Montag bis Sonntag, jeweils von 9.00 Uhr bis 18.00 Uhr, erreichbar. Zusätzlich zu den Informationen über den Ablauf der Überbrückungshilfen informieren die ehrenamtlichen Mitarbeiter:innen auch über lokale Hilfen, hieß es in einer Aussendung.

Bisher wurden rund 13 Millionen Euro an die ORF-Initiative gespendet, die in Form von Überbrückungshilfen an Betroffene ausbezahlt werden. Neben der Hotline können sich Betroffene auch via helfen.orf.at über Unterstützungsmöglichkeiten informieren, so die Initiative. Die Hilfsorganisationen bedankten sich auch bei den Rettungs- und Einsatzorganisationen, der Nachbarschaftshilfe, den Ehrenamtlichen sowie den Spender:innen: „Enorm viele Menschen tragen mit ihren Spenden dazu bei, dass den Betroffenen geholfen werden kann. Herzlichen Dank dafür!“

„Österreich hilft Österreich“ ist eine gemeinsame Initiative von Österreichs führenden Hilfsorganisationen in Zusammenarbeit mit dem ORF. Die erste Aktion wurde im August 2020 als Reaktion auf die Corona-Krise und deren soziale Folgen ins Leben gerufen. Seither wird sie von Caritas, Diakonie, Hilfswerk, Rotes Kreuz und Volkshilfe umgesetzt.

Spendenkonto von „Österreich hilft Österreich“: IBAN: AT06 2011 1800 8076 0700, BIC: GIBAATWW

Bischöfin Beate Hofmann predigt in Lutherischer Stadtkirche

Di, 01/10/2024 - 13:47
Am 6. Oktober in Wien: Abschluss der Predigtreihe „Was Hirtinnen zu sagen haben“


Wien (epdÖ) – Im Rahmen der diesjährigen Predigtreihe „Was Hirtinnen zu sagen haben“ wird die deutsche Bischöfin Beate Hofmann am Sonntag, 6. Oktober, um 10 Uhr in der Lutherischen Stadtkirche in Wien-Innere Stadt predigen. Beate Hofmann wurde 1963 in Bad Tölz geboren und ist seit 2019 Bischöfin der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck (EKKW). Zuvor war sie Professorin für Diakoniewissenschaft und Diakoniemanagement an der Kirchlichen Hochschule Wuppertal/Bethel.

Bereits im April und Mai dieses Jahres stand in der Lutherischen Stadtkirche jeweils ein besonderer Kanzeltausch auf dem Programm. Bei dieser Reihe predigen auf Initiative des evangelisch-lutherischen Bischofs Michael Chalupka kirchenleitende Frauen aus der Schweiz sowie Deutschland in der Lutherischen Stadtkirche und berichten von ihren Erfahrungen. Den Beginn dieser Predigtreihe machte am 14. April Rita Famos, Präsidentin der Evangelisch-Reformierten Kirche Schweiz und Präsidentin der Gemeinschaft Evangelischer Kirchen in Europa (GEKE). Am Pfingstsonntag, 19. Mai, war Kristina Kühnbaum-Schmidt, Landesbischöfin der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland, zu Gast in Wien.

„Als evangelische Landeskirche ist uns die internationale Kooperation und der Blick über den eigenen Tellerrand wichtig“, erklärt Bischof Michael Chalupka gegenüber dem epdÖ. „Die Evangelische Kirche zeichnet sich dadurch aus, dass Männer und Frauen gleichberechtigt sind“, erinnert Chalupka. Auf europäischer Ebene übernähmen in immer mehr Kirchen Frauen leitende Ämter und formten dadurch das Amt auf ihre Weise, so der Bischof.

Evangelischer TV-Gottesdienst am 6. Oktober

Di, 01/10/2024 - 11:16
Live aus Gallneukirchen – Thema: „Nächstenliebe? Kann ich.“

Gallneukirchen (epdÖ) – „Nächstenliebe? Kann ich.“ Unter diesem Thema steht der Gottesdienst aus der Christuskirche in Gallneukirchen am 6. Oktober. Als vor 150 Jahren das Diakoniewerk Gallneukirchen begründet wurde, war dies Ausdruck einer brennenden Nächstenliebe, die aus dem christlichen Glauben der Gründer und Gründerinnen entsprang. Inzwischen sind im Diakoniewerk längst nicht mehr nur Christinnen und Christen tätig. Doch das tut der Arbeit für andere keinen Abbruch. Im Gegenteil: Es zeigt sich, dass all diese Menschen – gleich welcher weltanschaulichen und kulturellen Herkunft sie sind – viel mehr verbindet als trennt. Davon erzählen Menschen aus dem Diakoniewerk und der Pfarrgemeinde im Gottesdienst und senden eine ermutigende Botschaft aus: Nächstenliebe kann jede und jeder.

Den Gottesdienst gestalten Ortspfarrer Günter Wagner, Pfarrer Rainer Wettreck sowie Mitarbeiter:innen aus dem Diakoniewerk und der Pfarrgemeinde. Für die Musik sorgen eine Trommelgruppe des Diakoniewerks, der Kirchenchor der Pfarrgemeinde und Diözesankantorin Franziska Riccabona an der Orgel.

Zu sehen live in ORF 2 und ZDF am 6. Oktober um 9.30 Uhr.

Libanon: Diakonie startet Nothilfe für Zivilbevölkerung

Mo, 30/09/2024 - 11:25
Die Lage im schwer erschütterten Land ist dramatisch

Wien (epdÖ) – Die Diakonie hat eine Nothilfe für die Zivilbevölkerung im Libanon gestartet: Lebensmittellieferungen zu den bereits aktiven Suppenküchen werden aufgestockt. „Tausende Familien fliehen vor den Bombardierungen an der Südgrenze des Landes nach Norden“, teilte Joyce Barakat, Koordinatorin der orthodoxen Partnerorganisation der Diakonie, „International Orthodox Christian Charities“ (IOCC) im Libanon, mit. In der nördlichen Region um Tripoli, im Libanon-Gebirge und auch in der Bekaa-Ebene kämen stündlich hunderte Menschen an. „Viele von ihnen stehen schon jetzt vor zerstörten Häusern und konnten nur flüchten.“

In dieser Woche seien bereits über 200.000 Menschen aus dem Süden in den Norden des Landes geflüchtet. „Fast 400 öffentliche Schulen dienten hier bereits als Notunterkünfte. Immer mehr Menschen kommen an, und es geht jetzt darum, Familien mit dem Nötigsten zu versorgen“, sagt Joyce Barakat laut einer aktuellen Aussendung.

Partner der Diakonie Katastrophenhilfe versorgen Binnengeflüchtete mit Mahlzeiten

Derzeit stockt IOCC die Lebensmittellieferungen zu den bereits aktiven Suppenküchen auf. In Tripoli bekommen schon seit dieser Woche nicht nur die dort lebenden, sondern auch die dazukommenden Binnenflüchtlinge täglich eine warme Mahlzeit geliefert.

„Leider kennen wir das schon aus dem Libanon“, erinnert Maria Katharina Moser, Direktorin der Diakonie Österreich. „Die Bevölkerung dort ist durch viele Konflikte im Nahen Osten leidgeprüft. Jetzt ist es wieder so weit, dass tausende Menschen nicht wissen, wie sie die nächsten Tage überstehen sollen. Wir sind froh, dass unsere Partner ständig aktiv sind, und sofort in der Lage, mit den Spendengeldern aus Österreich ihre Hilfen auszuweiten“, betont die Diakonie-Direktorin.

Spendenkennwort: Nothilfe Libanon | Spendenkonto: Diakonie | Erste Bank
IBAN: AT07 2011 1800 8048 8500
Hier die Möglichkeit zur Onlinespende