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Aktualisiert: vor 3 Stunden 30 Minuten

Was heißt Liebe jetzt?

So, 16/03/2025 - 07:00
Maria Katharina Moser über die Herausforderungen pflegender Angehöriger

„Die Beziehung hat sich verändert“, sagt Rita. Ihr Mann Gernot ist vor einigen Monaten gestürzt und hat sich schwere Knochenbrüche zugezogen. Seitdem ist alles anders in Ritas und Gernots Leben. Der 93-Jährige ist jetzt das, was man landläufig einen „Pflegefall“ nennt. Und Rita pflegt ihn.

In der Früh und am Abend kommt ein Pflegedienst. „Und trotzdem“, sagt Rita, „ich weiß nicht, wie ich das schaffen soll.“ Sie ist selbst 90. Das Leben ist unvorhersehbar geworden. Und schwer planbar. Wie wird es Gernot heute gehen? Können sie Freunde einladen? Kommt der Pflegedienst zur vorgesehenen Zeit?

Fragen, die viele pflegende Angehörige beschäftigen. Sie sind der größte Pflegedienst des Landes. Denn acht von zehn Menschen, die Pflege brauchen, werden zu Hause betreut. Die Hälfte der 950.000 pflegenden Angehörigen schultert alles ohne professionelle Hilfe, ihr Durchschnittsalter liegt bei über 60 Jahren. 70% der pflegenden Angehörigen leiden unter körperlicher und psychischer Belastung, viele auch unter sozialer Isolation. Sie wollen oder können ihren Angehörigen nicht alleine lassen, kommen kaum aus dem Haus. Und worüber sollten sie auch reden mit anderen? Die Pflegefragen, die sie den ganzen Tag beschäftigen, sind kein besonders attraktives Gesprächsthema.

Es gibt aber auch Positives zu berichten: Mehr als die Hälfte der Angehörigen gibt an, durch die Betreuung eine intensive Beziehung zur gepflegten Person zu haben.

Und doch: Die Beziehung verändert sich. Gegenseitigkeit in der Partnerschaft ist nicht mehr so lebbar wie früher. Pflegende Angehörige sehen sich konfrontiert mit Ansprüchen und Vorwürfen. Das löst Selbstzweifel aus: Mache ich alles richtig? Körperliche und seelische Schmerzen können dazu führen, dass Menschen sich verändern. Angehörige bekommen oft das Gefühl, das nicht mehr auszuhalten. Bis dahin, dass der Gedanke hochkommen kann: Wann stirbt er oder sie denn endlich? Das Gefühl, einfach nur wegzuwollen, kann mächtig werden. Auch Eltern psychisch kranker Kinder erzählen davon. Wenn davon erzählt wird. Oft schämen sich Angehörige dafür, haben Schuldgefühle. Fragen sich: Liebe ich mein Kind, meinen Partner so, wie ich sollte?

„Was passiert mit der Liebe? Was heißt Liebe jetzt? Die Frage ist ein Tabu“, sagt Rita. Sie wünsche sich, dass mehr darüber gesprochen wird. Ja, denke ich mir, es ist wichtig, das Unsagbare anzusprechen.

Was bleibt

Sa, 15/03/2025 - 07:00
Michael Chalupka über Lücken, die das Leben hinterlässt

Was zählt im Leben? Was bleibt, wenn es zu Ende geht? Es sind die Momente, in denen man sich von jemandem ganz verstanden fühlte, auch dann, wenn man mit sich selber gerade nicht im Reinen war. Es sind das gemeinsame Lachen und die Tränen, die geflossen sind, weil sie nicht mehr zu halten waren. Es sind die Kinder, die um ihn weinen. Es ist die Erinnerung an unbeschwerte Abende bei Pizza und Wein und die Erinnerung an durchwachte Nächte in Sorge und Angst.

Und natürlich bleibt auch alles das, was ein Mensch im Leben getan und geleistet hat, was er aufgeschrieben und hinterlassen hat. Die Bilder aus dem Leben, die man immer wieder anschauen kann. Die Geschichten, die über ihn erzählt werden. Aber all das tritt zurück gegenüber den Augenblicken, in denen man sich nahe war und das Leben geteilt hat.

Zuerst aber bleibt eine große Leere, eine Lücke, die das Leben hinterlässt, wenn es zu Ende geht. Der Trost kommt nicht in eiligen Schritten. Ich habe eine gute Freundin verloren, die mir wichtig war. Sie wird in meinem Leben fehlen. Und ich weiß, es geht nicht nur mir so. Der Tod gehört zum Leben, an vielen Orten wird geweint. Und ich schlage meine Bibel auf und lese: „Gott wird abwischen alle Tränen von ihren Augen, und der Tod wird nicht mehr sein, noch Leid noch Geschrei noch Schmerz wird mehr sein; denn das Erste ist vergangen.“ Und ich klappe die Bibel zu, und die Leere ist wieder da, der Trost noch ferne auf dem Weg.

Kärnten: Drei Kandidierende für Amt des/der Superintendent:in

Mi, 12/03/2025 - 11:20
Wahl am 26. April in Villach entscheidet über Nachfolge von Manfred Sauer

Klagenfurt (epdÖ) – Andrea Fiorella Mattioli, Peter Stockmann und Dagmar Wagner-Rauca stellen sich der Wahl zur Superintendentin bzw. zum Superintendenten der evangelischen Diözese Kärnten-Osttirol. Die drei Kandidierenden wurden in den letzten Wochen durch die Kärntner evangelischen Pfarrgemeinden nominiert. Die Entscheidung fällt bei der Wahl am Samstag, 26. April, in Villach.

Gewählt wird die Superintendentin bzw. der Superintendent von den Mitgliedern der Superintendentialversammlung, in der Delegierte aller Kärntner evangelischen Pfarrgemeinden zusammenkommen. Für das Wahlergebnis ist eine Zweidrittelmehrheit erforderlich. Notwendig wurde die Wahl, da Superintendent Manfred Sauer Ende des Jahres in den Ruhestand treten wird.

Zu den nominierten Personen (in alphabetischer Reihenfolge):

Andrea Fiorella Mattioli, geboren 1969 in Neckarsulm, Deutschland, war Pfarrerin im Raum Ludwigsburg und als Urlaubsseelsorgerin in Kärnten tätig, seit 2019 ist sie amtsführende Pfarrerin des Pfarrgemeindeverbands Zlan-Ferndorf. Mattioli gehört dem Vorstand des Evangelischen Gustav-Adolf-Vereins Österreich an sowie der Synode A.B. und der Generalsynode, wo sie auch im Theologischen Ausschuss mitarbeitet.

Peter Stockmann, geboren 1975 in Trier, Deutschland, ist seit 2022 evangelischer Pfarrer A.B. in Spittal an der Drau. Davor war er als Pfarrer in Thüringen und Mecklenburg tätig, ein Jahr verbrachte er als Gastpfarrer in den USA, ein Jahr als Krankenhausseelsorger in Frankfurt am Main. Stockmann ist ausgebildeter Notfallseelsorger und Fachkraft für psychosoziale Notfallversorgung für Einsatzkräfte.

Dagmar Wagner-Rauca, geboren 1962 in Plauen, arbeitete im ehemaligen Ostdeutschland als Krankenschwester und Hebamme, bevor sie zum Theologiestudium nach Berlin und Wien wechselte. Seit ihrer Zeit als Pfarramtskandidatin ist Wagner-Rauca in Kärnten tätig, über 20 Jahre ist sie Pfarrerin der Gemeinde Unterhaus-Millstätter See. Wagner-Rauca ist die erste Seniorin in Kärnten-Osttirol und u.a. auch Lektorenleiterin der Diözese.

Zu den Aufgaben der Superintendentin bzw. des Superintendenten gehört die geistliche Führung der Diözese. Sie bzw. er hat die Aufsicht über die kirchlichen Ordnungen und über die schriftgemäße Verkündigung. Zu den bischöflichen Rechten gehören die Ordination und Visitation. Die Stellung entspricht jener des Diözesanbischofs in der Römisch-katholischen Kirche. Die evangelische Superintendenz Kärnten-Osttirol hat in 33 Pfarrgemeinden rund 42.000 Mitglieder.

Evangelische Kirche A.B. vor Wahl eines Bischofs / einer Bischöfin

Mi, 12/03/2025 - 11:10
Nominierungen bis Ende März möglich


Wien (epdÖ) – In der Evangelischen Kirche A.B. in Österreich wird heuer eine Bischöfin / ein Bischof gewählt. Notwendig ist die Wahl, da der bisherige Amtsinhaber, Bischof Michael Chalupka, Ende des Jahres seine Pension antritt.

Für die Wahl können die Superintendentialversammlungen, in denen Delegierte aller Pfarrgemeinden der jeweiligen Diözese vertreten sind, Kandidatinnen und Kandidaten nominieren. Wählbar zum Bischof oder zur Bischöfin der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Österreich sind akademisch ausgebildete, ordinierte geistliche Amtsträger bzw. Amtsträgerinnen österreichischer Staatsbürgerschaft, die das 40. Lebensjahr vollendet haben.

„Als Evangelische sind wir stolz darauf, dass alle Leitungsämter in unserer Kirche gewählt werden“, sagt Synodenpräsidentin Ingrid Monjencs, die das Wahlprocedere leitet. „Demokratie steckt in der DNA der Evangelischen Kirche“, so Monjencs weiter, am deutlichsten äußere sich dies in der Wahl eines Bischofs bzw. einer Bischöfin. Diesem Leitungsamt komme angesichts der Herausforderungen, vor denen die Evangelische Kirche steht, große Bedeutung zu.

Die Reihe der Nominierungen startet am kommenden Samstag mit den Superintendentialversammlungen im Burgenland, Oberösterreich, Steiermark und Tirol. Eine Woche darauf folgen die Superintendentialversammlungen in Kärnten und Wien, bis Ende März die niederösterreichische Superintendentialversammlung die Nominierungen abschließt.

Die Wahl selbst findet am 23. Mai auf der Synode in Wien statt, in der Delegierte aus ganz Österreich vertreten sind. Notwendig ist eine Zweidrittelmehrheit der Stimmen. Gewählt wird der Bischof oder die Bischöfin auf eine Amtszeit von zwölf Jahren. Eine Wiederwahl ist möglich. Amtsantritt des neuen Bischofs / der neuen Bischöfin ist der 1. Jänner 2026.

Aktion Balkonkraftwerk: Förderung noch bis 31.3. möglich

Mi, 12/03/2025 - 11:00
Kanatschnig: „Mit einer Bestellung nicht bis zum allerletzten Moment warten“

Wien (epdÖ) – Die Aktion „Wir errichten gemeinsam das größte Balkonkraftwerk Österreichs“ der Evangelischen Kirche in Österreich „ist sehr gut angelaufen und hat großes Interesse erweckt“, schreibt Dietmar Kanatschnig, Beauftragter für Klimavorsorge und Nachhaltige Entwicklung der Evangelischen Kirche in Österreich, in einer aktuellen Aussendung. Grund des Schreibens ist der Beschluss der neuen Bundesregierung, die Förderung für PV-Anlagen und somit auch für Balkonkraftwerke ab 1. April einzustellen.

Aufgrund vieler Anfrage, wie es nun mit der Förderung von Balkonkraftwerken aussehe, stellt Kanatschnig klar: Für Bestellungen bis 31.3.2025 gilt noch die Förderung, wenn „ein Vertrag“ zustande gekommen ist. „Das heißt, wenn bis dahin die Bezahlung erfolgt ist und es seitens des Anbieters „greensolar“ eine entsprechende Rechnung (mit 0% MwSt.) gibt.“ Deswegen werde empfohlen, Bestellungen bis 31.3.2025 nicht mehr mittels Bestellformular, sondern über die eigens eingerichtete Website evk.greensolar.at vorzunehmen und gleich zu bezahlen. „Grundsätzlich sollte aber mit einer Bestellung nicht bis zum allerletzten Moment gewartet werden“, rät der evangelische Klima-Beauftragte.

Nach Auslaufen der Förderung bleibe der Aktionspreis für das Balkonkraftwerk-Set mit 299,- Euro zwar gleich, allerdings kommen dann 20% MwSt. hinzu, die bisher von der Förderung übernommen wurden. Ein Balkonkraftwerk-Set im Rahmen der Aktion „Wir bauen gemeinsam das größte Balkonkraftwerk Österreichs“ kostet dann 359,- Euro. Damit sei es allerdings „noch immer um rund 50% billiger als qualitativ vergleichbare Balkonkraftwerke, die alle dann ja auch preislich um die Höhe der Mehrwertsteuer steigen“, sagt Kanatschnig. Deswegen werde die Aktion wie vorgesehen bis 31.7.2025 fortgeführt. Mehr dazu auch in dieser EPD-Nachricht.

Queerer Kreuzweg: Multimediales Glaubenszeugnis in Wien, Linz und Graz

Mi, 12/03/2025 - 10:30
„Zusammen auf*brechen“: Biografische Erzählungen und geistliche Impulse gegen Ausgrenzung

Wien (epdÖ) – Unter dem Titel „Zusammen auf*brechen“ finden in der Fastenzeit queere Kreuzwege in Wien, Linz und Graz statt. Im Fokus der multimedialen Formate stehen Geschichten von Ausgrenzung, Selbstermächtigung und Hoffnung, die eine Brücke zur christlichen Spiritualität schlagen. „Wir möchten einen Raum schaffen, in dem die Ganzheit der Person durch authentisches Storytelling sichtbar wird und zu liebevollen Begegnungen führt – mit einem gegenseitigen Ausstrecken der Hände“, erklärt Anson Samuel, Stadtjugendreferent der römisch-katholischen Diözese Linz und Leiter des Projekts. Der Kreuzweg findet am 25. März um 18.30 Uhr in der Wiener Votivkirche statt sowie am 9. April um 18 Uhr in der Pfarrkirche Hl. Schutzengel in Graz und um 18.30 Uhr in der Jugendkirche Grüner Anker in Linz.

Im Zentrum stünden die persönlichen Erfahrungen jener Menschen, „die aufgrund ihrer Geschlechtsidentität oder sexuellen Orientierung Ausgrenzung, Ablehnung und Verletzungen erfahren mussten. Ihre Erzählungen bilden die Basis dieses Abends“, sagt Pfarrer Gregor Jansen vom Leitungsteam der römisch-katholischen Regenbogenpastoral Österreich. Im Vorfeld wurden Interviews mit zehn Personen, die solche Erfahrungen machen mussten, geführt.

Ihre Geschichten spiegelten gesellschaftliche Herausforderungen wider und setzen ein Zeichen gegen Diskriminierung „in einer Zeit, in der der Hass etwa gegen homosexuelle und transidente Menschen steigt“, so das Projektteam. Die biografischen Zeugnisse zeigten aber auch, „dass es für marginalisierte Gruppen oft eine Doppelbelastung ist, von der Gesellschaft abgelehnt, letztendlich aber den entstandenen Schmerz zeigen bzw. rechtfertigen zu müssen“, ergänzt Samuel.

Payk: „Gerade jetzt für marginalisierte Menschen votieren“

„Es geht unter anderem ums gemeinsame Aufbrechen – sich auf einen Weg machen – ums Brechen und Aufbrechen von Vorurteilen und Normierungen etwa von Liebe und Geschlecht“, erläutert die evangelische Pfarrerin Katharina Payk den Titel „Zusammen auf*brechen“. Die Hochschulseelsorgerin in Wien unterstreicht daher die Notwendigkeit kirchlicher Unterstützung für queere Gläubige: „Unsere Kirchen können durch Angebote für und von LGBTIQ-Menschen und deren Sichtbarmachung zeigen, dass sie bei rechtsgerichteter Hetze nicht mitmachen, sondern gerade jetzt für marginalisierte Menschen votieren.“

Das Format kombiniert biografische Erzählungen in Form kuratierter Kurzvideos mit musikalischen und performativen Elementen. Dazu gibt es geistliche Impulse wie Gebet, Meditation und Segen. Ziel sei es, einen Raum für Begegnung und Dialog zu schaffen, in dem Glaube und Identität gemeinsam reflektiert werden können, so die Initiatoren.

Das Projekt wird von katholischen und evangelischen Gruppen getragen. Unterstützt wird das Projekt von einem breiten Netzwerk kirchlicher Einrichtungen, darunter etwa die Katholische Jugend OÖ, die Junge Kirche Wien, die Regenbogenpastoral Österreich, die Katholische Hochschuljugend und die Evangelische Hochschulgemeinde, die Initiative „EvanQueer“, der Verein „Queer Glauben“ und die Evangelische Kirche in Graz.

Diakonie und Caritas kritisieren Aussetzung des Familiennachzugs

Mi, 12/03/2025 - 10:20
Diakonie-Direktorin Moser: Menschenrecht auf Familie nicht gegen Überforderung des Bildungssystems ausspielen

Wien (epdÖ) – Kritik an den Plänen der neuen Bundesregierung, den Nachzug von Familienangehörigen von Asylberechtigten mithilfe einer Notfallklausel zu stoppen, üben die Diakonie und Caritas. Dabei warnten Diakonie-Direktorin Maria Katharina Moser und Caritas-Generalsekretärin Anna Parr am 5. März in der ORF-Sendung „Religion aktuell“ vor den Folgen einer Umsetzung dieser Pläne.

Die Regierung begründet ihren Vorstoß mit der Überlastung des Bildungs- und Gesundheitssystems. Man könne aber etwa eine angebliche Überforderung des Bildungssystems nicht gegen Menschenrechte ausspielen, argumentierte Moser. „Die Einheit der Familie ist ein zentrales Menschenrecht und für uns als evangelische Diakonie bzw. christliche Organisation ganz zentral.“ Im Übrigen hätte man nach Ansicht Mosers seit vielen Jahren etwas gegen die sogenannten Überforderungen unternehmen können.

Ein gesichertes Familienleben stabilisiere und sei wesentlich für gelingende Integration, meinte die Diakonie-Direktorin. Sie glaube nicht, dass ein Aussetzen des Familiennachzugs rechtlich durchgehen werde. Sollte es allerdings so sein, dann werde damit ein Menschenrecht für eine bestimmte Gruppe ausgesetzt. „Damit untergraben wir unsere eigene Wertebasis, auf der unsere Republik aufgebaut ist. Das schadet allen“, warnte Moser.

Caritas-Generalsekretärin Parr unterstrich ebenso, dass ein stabiles Familienleben zentral für eine gelingende Integration sei. Wer hier nicht mit seiner Familie leben kann, werde sich nur schwer integrieren. „Wir brauchen diese Menschen aber allein schon aus wirtschaftlicher Perspektive“, betonte Parr.

Österreich habe einen Fachkräftemangel, und zudem gebe es unter den Asylberechtigten zum Teil gut qualifizierte Menschen. „Warum ermöglichen wir es ihnen nicht, hier zu leben, zu arbeiten und ihren Beitrag zu leisten?“ so die Caritas-Generalsekretärin.

Bildquelle: depositphotos.com

Evangelische Kirche: „Passionsgebete“ auf YouTube

Mi, 12/03/2025 - 10:00
Wöchentliche Andachten begleiten durch die Wochen bis Ostern

Wien (epdÖ) – Bereits seit zwei Jahren gibt es auf dem YouTube-Kanal der Evangelischen Kirche „Passionsgebete“. Auch heuer wieder erscheint ab Aschermittwoch, 5. März, an jedem Mittwoch zu Mittag – und zusätzlich am Karfreitag und Ostersonntag – eine Andacht zum Liturgischen Wochenspruch. „Zielgruppe sind all jene, die gerne durch einen kirchlichen Beitrag durch die Passionszeit begleitet werden“, sagt Laura Trumpes vom Presseamt, die für die Produktion verantwortlich zeichnet. Die 10 bis 15-minütigen Kurzandachten sollen dabei auch „zum Nachdenken anregen“.

Gestaltet werden die Andachten in diesem Jahr von zehn Frauen aus der Evangelischen Kirche gemeinsam mit Kantorinnen. Damit soll ein bewusster Fokus gesetzt werden, denn „auch in der Evangelischen Kirche in Österreich sind heutzutage die meisten hochrangigen Ämter mit Männern besetzt, obwohl Frauen seit den 1980ern das Recht haben, alle Ämter zu bekleiden“, erinnert Trumpes.

Geistliche und liturgische Begleitung durch die Passionszeit

Inhaltlich setzen sich die Kurzandachten aus einer Begrüßung und Lesung, einem musikalischen Zwischenstück, der Auslegung und Verkündigung, Fürbitten und dem Segen zusammen. Im Unterschied zu den vergangenen Jahren sind im heurigen „Jahr der Kirchenmusik“ die Zwischenstücke – gespielt unter anderem von Franziska Riccabona, Heejin Lee und Ana Maria Ospina – bewusst etwas länger gehalten.

Die Videoreihe beginnt mit Pfarrerin Florentine Durel, Begründerin des Podcasts „Predigtbar“. Sie widmet sich dem Text aus Lukas 18,31: „Seht, wir gehen hinauf nach Jerusalem, und es wird alles vollendet werden, was geschrieben ist durch die Propheten von dem Menschensohn.“ Dazwischen finden sich Texte wie Johannes 12,24: „Wenn das Weizenkorn nicht in die Erde fällt und erstirbt, bleibt es allein; wenn es aber erstirbt, bringt es viel Frucht.“ Die Auslegung dazu kommt von Pfarrerin Alexandra Battenberg.

Zum Abschluss am Ostersonntag widmet sich Diözesanjugendreferentin Sarah Fleischhauer dem Vers „Ich war tot, und siehe, ich bin lebendig von Ewigkeit zu Ewigkeit und habe die Schlüssel des Todes und der Hölle“ aus Offenbarung 1,18.

Passionsgebete: Ab 5. März jeden Mittwoch sowie am Karfreitag, 18. April, und Ostersonntag, 20. April, auf YouTube.

TV-Gottesdienst in der „Garderob137“

Di, 11/03/2025 - 13:31
Am 16. März live auf ORF 2 und ZDF

Wien (epdÖ) – Zu einem ökumenischen Fernseh-Gottesdienst an einem besonderen Ort unter dem Titel „Gottesdienst im Kleiderschrank“ laden die Diakonie Eine Welt und die Caritas der Erzdiözese Wien. Der Gottesdienst findet am Sonntag, 16. März, in der „Garderob137“ statt, einer Gratis-Kleiderausgabe im 3. Wiener Gemeindebezirk. Hier können sich armutsbetroffene Menschen, die in Österreich leben, Kleidungsstücke für sich und auch ihre Kinder aussuchen.

„Wir wollen dort Gottesdienst feiern, wo jeden Tag ‚Gottes-Dienst‘ passiert, in der Hilfe für armutsbetroffene Personen“, betonen der Rektor der Diakonie Eine Welt, Wolfgang Ernst, und Katharina Renner von der Caritas der Erzdiözese Wien, die gemeinsam den Gottesdienst feiern. „Das Evangelium macht Mut, Menschen gemeinsam zu helfen. Es gilt auch zu zeigen, dass jede und jeder Würde hat. Wir wollen uns mit dem Gottesdienst auch bedanken bei allen, die anpacken“, so Ernst und Renner.

Musikalisch begleitet wird dieser außergewöhnliche Gottesdienst von der Johann Sebastian Bach Musikschule unter der Leitung ihres Direktors Hanns Stekel. Übertragen wird der Live-Gottesdienst auf ORF 2 und ZDF am 16. März ab 9.30 Uhr.

Wien: Pauluskirche startet neue Gottesdienstreihe

Di, 11/03/2025 - 11:36
„Gott verbindet!“ mit Gästen aus Wissenschaft, Politik und Gesellschaft

Wien (epdÖ) – Die evangelische Pfarrgemeinde Wien-Landstraße – Pauluskirche startet am Sonntag, 16. März, um 17 Uhr eine fünfteilige Gottesdienstreihe zum Thema „Gott verbindet“. Als Gastprediger:innen konnten Personen aus Wissenschaft, Politik und Gesellschaft gewonnen werden. „Sich als Kirchengemeinde am Thema Verbindungen abzuarbeiten, erscheint mir in der aktuellen weltpolitischen Großwetterlage absolut wichtig“, erklärt Ortspfarrerin Elke Petri. In einer Zeit, da oft von der Spaltung der Gesellschaft die Rede sei, wolle man den Fokus nicht darauf legen, was gesellschaftlich aktuell schief läuft, „sondern mithilfe der Gäste auf der Kanzel erforschen, wo es in unserer Gesellschaft Synergien gibt und wodurch der Zusammenhalt von Gemeinschaften gestärkt werden kann“.

Bei der Auswahl der Gäste „haben wir auf einen spannenden Mix aus Gesellschaft und Theologie geachtet“, erklärt Petri. „Mit der Direktorin der Volkshochschulen Wien Doris Zametzer und der Bezirksvorsteher-Stellvertreterin Siegrid Widhalm versuchen wir, als Kirchengemeinde im Sozialraum anzudocken.“ Mit Gästen wie dem evangelisch-methodistischen Mitarbeiter Daniel Mohr aus den USA (er ist derzeit als „Fellow“ bei der Gemeinschaft Evangelischer Kirchen in Europa in Wien tätig) oder dem reformierten Theologen Ulrich Körtner „versuchen wir nicht nur Vertreter aus den verschiedenen Kirchen der Reformation vorzustellen, sondern unseren Gemeindemitgliedern auch einen Einblick in die aktuelle Theologie und Ökumenebewegung zu geben“, betont Petri. Durch Kurator Gert Lauermann aus Stockerau wiederum wolle man von einer anderen Kirchengemeinde lernen, „wie sie mit ihrem antisemitischen Erbe umgehen und wie die Kirchengemeinde Stockerau mithilfe eines Denkmals Friedensarbeit macht“. Denn auch in der Pauluskirche werde seit einiger Zeit über moderne Denkmalarbeit nachgedacht, ergänzt Petri (siehe auch die epdÖ-Meldung über die Verhüllung antisemitischer Kirchenfenster.)

Die Gottesdienstreihe im Detail
So., 16. März: Verbindungen durch Bildung. Mit Doris Zametzer, Direktorin der VHS Landstraße.
So., 23. März: Verbindungen in Demokratien. Mit dem Theologen und Medizinethiker Ulrich Körtner aus Wien.
So., 30. März: Verbindungen Europa / USA. Mit Daniel Mohr, „Methodistischer Fellow“ aus den USA bei der GEKE in Wien.
So., 6. April: Verbindungen im Bezirk. Mit der Bezirksvorsteher-Stellvertreterin von Wien-Landstraße Siegrid Widhalm.
So., 13. April: Verbindungen in Weltreligionen. Mit Gert Lauermann, Richter und Kurator in Stockerau.

Alle Gottesdienste in der Pauluskirche beginnen seit zwei Jahren um 17 Uhr. Eingerahmt werden sie von Möglichkeiten der Begegnung: Café ab 16 Uhr, Bar im Anschluss. Pfarrerin Petri: „Viele Leute nutzen das Café vor dem Gottesdienst oder die Bar danach, weil nicht nur Gott, sondern auch zusammen Essen und Trinken Menschen verbindet!“
https://www.pauluskirche.at/news/spannende-gaeste-bei-gottesdienstreihe

März-„SAAT“: Fasten

Mo, 10/03/2025 - 12:03
Außerdem: Pfarrer Marcus Hütter über „Harry Potter-Gottesdienste“


Wien (epdÖ) – Mit der Fasten- und Passionszeit bereiten sich Christinnen und Christen auf das Fest der Auferstehung vor – auf durchaus vielfältige Weise, wie die März-Ausgabe der „SAAT“ zeigt. Die Passionszeit wird auch Fastenzeit genannt, da viele Gläubige fasten oder sich Zeit nehmen für Besinnung, Buße und Gebet. Inzwischen gibt es viele Aktionen und Gruppen – „Fastengruppen“ – die in der Passionszeit auf bestimmte Lebensmittel oder Gewohnheiten verzichten. Eine besondere Form des Fastens ist das Heilfasten, das der Reinigung von Körper, Geist und Seele dienen soll. Neben dem Verzicht auf Lebens- und Genussmittel kann ebenso der Verzicht auf Dinge des täglichen Gebrauchs wie etwa das Auto zu einer Glaubensvertiefung führen.

Außerdem: Das Evangelium ins Spiel bringen. Pfarrer Marcus Hütter aus der Grazer Erlöserkirche im Gespräch über „Harry Potter-Gottesdiente“. „Viele Menschen kennen und lieben Harry Potter – das gilt nicht nur für viele in unserer Gemeinde, sondern eben auch für Menschen, die sonst nicht in die Kirche kommen“, erklärt Hütter.

Und: Bach und Händel – Zwei Schlüsselfiguren der europäischen Musikgeschichte wurden im März vor 340 Jahren geboren. „Beide Komponisten haben biblische Geschichten und Texte vertont“, sieht der frühere Wiener Superintendent Werner Horn eine weitere wichtige Parallele zwischen den beiden bedeutenden Komponisten.

Das alles und mehr in der aktuellen „SAAT“, die Sie um 37,50 Euro im Jahr auf shop.epv-evang.at abonnieren können.