Was ist typisch evangelisch?

Was ist typisch evangelisch?

Was denken, glauben, hoffen evangelische Christen?
Die Vielfalt des evangelischen Glaubens, die Einsichten und Formen in der christlichen Kirche und die Erfahrungen der Christinnen und Christen im Protestantismus lassen sich nicht auf wenige Sätze reduzieren.
Auf dieser Seite gibt es Fundstücke und Antworten, die persönlich geprägt sind, eben typisch evangelisch.

Quelle: ev-net.de

Die Eckpfeiler unseres Glaubens:

Glaube im Leben:

"Solus Christus" - "Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben" (Joh. 14,1). Evangelische Christen bekennen sich zu Jesus Christus als ihrem alleinigen Erlöser. Er ist das Haupt der Kirche und der alleinige Mittler zwischen Gott und Mensch.

 

"Sola Fide" - Allein durch den Glauben, der von Gott kommt, kann der Mensch die Anerkennung Gottes erlangen. Der Mensch kann sich die Anerkennung Gottes nicht durch "gute Werke" verdienen.

 

"Sola Gratia" - Allein die Gnade Gottes erlöst und befreit den Menschen und nicht seine eigene Leistung. Wir Menschen können von uns aus nicht vor Gott bestehen, können uns unser Seelenheil nicht "verdienen", indem wir gute Werke tun. Die Gnade Gottes, die dem sündigen Menschen im Glauben zuteil wird, ist ein Geschenk.

 

"Sola Sciptura" - Allein die Heilige Schrift, die Bibel, ist Grundlage des Glaubens und nicht die Tradition. Martin Luther hat als erster die Bibel in die deutsche Sprache übersetzt, weil er sie allen Menschen zugänglich machen wollte.

 

Demokratie - Die Evangelische Kirche ist als Institution demokratisch von unten nach oben aufgebaut. Kirchliche Ämter und Gremien werden durch Wahlen besetzt. Die Kirchenverfassung ist nach evangelischem Verständnis menschliches Recht.
Jeder Christ und jede Christin ist "Priester", weil alle in gleicher, unmittelbarer Beziehung vor Gott stehen. Die priesterliche Mittlerfunktion und damit die Sonderstellung des Priesters entspricht nicht der biblisch-christlichen Tradition. Eine Priesterweihe gibt es in der Evangelischen Kirche deshalb nicht - alle haben prinzipiell die gleichen Rechte und Pflichten. Evangelische Pfarrerinnen und Pfarrer werden ordiniert. Mit der Ordination bestätigt die Kirche die Qualifikation für diesen Dienst und gibt im Namen Gottes und der Gemeinde die Beauftragung dafür.
Inhaltliches Zentrum der Evangelischen Kirche ist die Bibel.

 

Frauen - Frauen sind in der Evangelischen Kirche gleichberechtigt und können zur Pfarrerin, Superintendentin und Bischöfin gewählt werden.

 

Diakonie - Die evangelische "Diakonie" ist das Sozialwerk der Evangelischen Kirchen. Im Mittelpunkt steht der soziale Dienst an Menschen mit Behinderung, an Kindern und Jugendlichen, alten Menschen und Menschen am Rande der Gesellschaft.

 

Gottesdienst - Im Gottesdienst feiert die Gemeinde die Gegenwart Gottes. Er steht unter der Verheißung des Auferstandenen, dass Gottes Gegenwart das menschliche Zusammensein begründet und erhält: "Und siehe ich bin bei euch alle Tage bis an der Welt Ende" (Mt 28,20). Zentrale Stelle im evangelischen Gottesdienst ist die Predigt. Sie ist die Vergegenwärtigung des Heilsgeschehens. Im Wort ist Gott gegenwärtig. Das Abendmahl gibt nichts anderes als die Predigt, es gibt es nur anders. Die Heilsvermittlung erfolgt durch das Wort verbal, durch das Sakrament verbal und nonverbal durch sichtbare Zeichen.

 

Taufe - Die Taufe ist neben dem Abendmahl eines der zwei Sakramente der Evangelischen Kirche. Sie begründet die Teilhabe am "Leib Christi" und damit die Aufnahme in die christliche Gemeinschaft. Die Taufe bedeutet die Zusage der Liebe und Gnade Gottes und des ewigen Lebens.
Üblicherweise findet die Taufe im Gottesdienst der Gemeinde statt. In der Evangelischen Kirche dürfen alle Getauften am Abendmahl teilnehmen.

 

Abendmahl - Das Abendmahl ist das zweite Sakrament der Evangelischen Kirche. Es hat seine Begründung im letzten Mahl Jesu mit seinen Jüngern, bei dem Brot gegessen und Wein getrunken wurde. Das Abendmahl ist die Gemeinschaftsfeier der Christen mit Gott und der Christen untereinander. Die Glaubenden erfahren in der sakralen Mahlfeier die Vergebung der Sünden und den Zuspruch Gottes.

 

Konfirmation - Die Konfirmation ist die Bestätigung der Taufe. In unseren Gemeinden werden in der Regel die 13 und 14-jährigen Jugendlichen konfirmiert, die als Kinder getauft wurden und nun ihr Taufbekenntnis eigenverantwortlich bekräftigen. Jede/r Konfirmierte darf das Patenamt übernehmen und ist in der Gemeinde aktiv wahlberechtigt.

 

Trauung - Die Trauung ist ein Festgottesdienst, in dem das Ehepaar und die Festgemeinde um den Segen Gottes bitten. Die Ehepartner bekennen sich öffentlich zueinander und machen deutlich, "in guten und in schlechten Zeiten" beieinander bleiben zu wollen und ihr Leben in Liebe, Verständnis und Treue gemeinsam zu gestalten.

 

Beerdigung - Eine Beerdigung ist ein Ereignis voller Trauer und auch Trost. Sie ist ein Abschiedsritus, der den ersten Schritt auf dem langen Weg darstellt, den Verlust eines geliebten Menschen zu verarbeiten. Predigten, gemeinsame Gebete und Klagen können Trost geben und Hoffnung spenden. Die Nähe Gottes wird durch den Tod nicht aufgehoben.

(nach Quelle: Superintendentur A.B.-NÖ)
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