Neuer Superintendent Michael Simmer

Michael Simmer, Superintendent Nöe

Michael Simmer zum niederösterreichischen Superintendenten gewählt

„Dienst in der und für die Evangelische Kirche in Nieder¨sterreich ist Herzensangelegenheit“

Der bisherige Fachinspektor für den Evangelischen Religionsunterricht an höheren Schulen in Niederösterreich wurde am Samstag, 16. März, von den Delegierten der niederösterreichischen Superintendentialversammlung in Langenlois im 8. Wahlgang mit der nötigen Zweidrittelmehrheit gewählt.

Die Wahl eines neuen Superintendenten war notwendig geworden, da Lars Müller-Marienburg sein Amt im Oktober des Vorjahres zurückgelegt hatte. Sein Amt wird der neue Superintendent am 1. September antreten. Die feierliche Amtseinführung durch Bischof Michael Chalupka ist für den 28. September um 15.00 Uhr in der Evangelischen Kirche in Wiener Neustadt geplant.

58 vön 69 Stimmen entfielen auf Simmer, 11 waren ungültig. Nach dem 7. Wahlgang hatte die Schwechater Pfarrerin Alexandra Battenberg ihre Kandidatur zurückgezogen. Zu diesem Zeitpunkt fehlte Simmer eine Stimme für die Zweidrittelmehrheit. Der Wahl gestellt hatten sich auch Markus Fellinger, Lebensberater und Leiter der Gefängnisseelsorge in Niederösterreich, sowie Daniel Vögele, Pfarrer in Baiersbronn (D). Beide hatten ihre Kandidatur nach dem 6. Wahlgang zurückgezogen.

„Ich möchte ein Superintendent für alle sein und auch das Vertrauen jener gewinnen, die mich heute nicht gewählt haben“, sagte Simmer in einer ersten Reaktion. Die Wahl nehme er „mit großer Freude und Demut“ an. In der und für die Evangelische Kirche in Niederösterreich zu wirken, „ist für mich eine Herzensangelegenheit“, hatte Michael Simmer vor den Delegierten der niederösterreichischen Pfarrgemeinden erklärt. Als Superintendent wolle er nach der Vakanz Stabilität in die Diözese einbringen. „Unser Glaube hat einer unsicheren Zukunft immer ein trotziges ‚Aber‘ entgegengehalten“, erinnerte Simmer. Auch wenn sich langfristig an der äußeren Gestalt von Kirche einiges ändern werde, „kann ich aus meinem Glauben mit großer Freude, Begeisterung und Zuversicht in die Zukunft gehen“. Als Ausdauersportler, der mehrere Marathon-, Triathlon- und Ironman-Bewerbe absolviert hat, habe er viel über den Umgang mit Herausforderungen gelernt: „Man muss Rückschläge einstecken können, darf sich nicht entmutigen lassen, kleine Erfolge schätzen lernen und achtsam mit seinen Ressourcen umgehen.“ „Fürchte dich nicht, lebe mutig und verantwortungsvoll“ sei jedenfalls „eine anschlussfähige Botschaft“, zeigte sich der neugewählte Superintendent überzeugt.

Superintendentialkuratorin Gisela Malekpour: Stabilität und Offenheit für neue Wege

„Ich möchte mich bei allen, die heute angetreten sind bedanken, dass sie sich dieser Wahl gestellt haben“, sagte Superintendentialkuratorin Gisela Malekpour, die als höchste weltliche Vertreterin künftig gemeinsam mit dem neuen Superintendenten die Diözese leitet. In den nächsten Jahren gehe es darum, „Stabilität zu gewährleisten und trotzdem offen zu sein für neue Wege“. Gemeinsam mit dem leitenden Superintendentialausschuss freut sich Malekpour „auf eine gute und gedeihliche Zusammenarbeit zum Wohle aller Evangelischen in Niederösterreich“. Wie gut die Zusammenarbeit mit Michael Simmer funktioniert, habe der Superintendentialausschuss schon seit mehreren Jahren erfahren dürfen. „Ich bin mir sicher, dass Superintendent Simmer mit Weitblick, Engagement und Freude seine ganze Kraft für die Menschen in unserer Evangelischen Kirche in Niederösterreich einsetzen wird“, erklärte die Superintendentialkuratorin.

Michael Simmer (41) wurde 1982 in Wien geboren und studierte evangelische Theologie in Wien und Bern. Das Vikariat absolvierte er in der Pfarrgemeinde Amstetten-Waidhofen/Ybbs, seine Zeit als Pfarramtskandidat verbrachte er auf der Stelle des Jugendpfarrers in Niederösterreich, die er dann einige Jahre innehatte. Seit 2019 ist Simmer Fachinspektor für den Evangelischen Religionsunterricht an höheren Schulen und Leiter des Schulamts der Superintendenz Niederösterreich.

Der Superintendent wird von der Superintendentialversammlung, in der Delegierte aller niederösterreichischen Gemeinden vertreten sind, für die Dauer von zwölf Jahren mit einer Zweidrittelmehrheit der abgegebenen Stimmen gewählt. Das Amt des Superintendenten entspricht dem des Diözesanbischofs in der Römisch-katholischen Kirche. Zu den Aufgaben des Superintendenten gehört die geistliche Führung der Diözese. Er hat die Aufsicht über die kirchlichen Ordnungen und die schriftgemäße Verkündigung. Zu den bischöflichen Rechten gehören die Ordination von Pfarrer:innen und die Visitation von Pfarrgemeinden.

Die Evangelische Diözese Niederösterreich besteht seit 1947 und hat rund 34.000 Mitglieder in 38 Gemeinden.

Bilder zur Wahl des Superintendenten finden Sie auf: foto.evang.at

Text-Foto-Quelle: epdÖ / evang.at